MKO überreicht Spende an Aidshilfe

Die Vorfreude war schon riesig, aber zu unserem großen Bedauern sahen wir uns gezwungen, das 14. Aids-Konzert am 7. Mai 2020 abzusagen. Die prognostizierte Entwicklung der Corona-Krise machte eine Durchführung des Konzerts Anfang Mai höchst unsicher.

Trotzdem wollten wir etwas tun, um die Münchner Aids-Hilfe auch in diesem Jahr zu unterstützen! Nicht zuletzt haben wir es bei den HIV-Positiven mit einer auch in der Corona-Krise betroffenen Risikogruppe zu tun, was auch die Aids-Hilfe vor neue Herausforderungen stellen wird.

SPENDENZWECK

Auch in diesem Jahr spendet das MKO den Erlös aus den Eintrittsgeldern und der Tombola des Münchener Aids-Konzerts einem besonders unterstützungswürdigen Projekt der Münchner Aids-Hilfe: dem Sozialrestaurant „Café Regenbogen“, dessen Spülstraße dringend erneuert werden muss.

Das Café Regenbogen ist mehr als „nur“ ein Restaurant am Goetheplatz. Es hat eine bewegte und bewegende Geschichte. In den frühen Jahren der Aids-Krise, als das Virus noch seine Opfer forderte, galt es als Rückzugsort für Infizierte, Kranke, deren Freund_innen und Angehörige. Hier konnten sie sich, unbeobachtet von einer alarmistischen und verunsicherten Umwelt, treffen, austauschen und informieren. Aus diesen Anfängen ist im Lauf der Jahre ein professioneller Restaurantbetrieb geworden, der sich der Öffentlichkeit geöffnet hat und dessen preisgünstige und schmackhafte Angebote seit vielen Jahren gern von Gästen jeglicher Couleur angenommen werden. Dennoch hat das Café Regenbogen seine sozialen Wurzeln nicht verloren: Was nach außen wie eine ganz „normale“ Gastro aussieht, ist bei näherer Betrachtung ein sozialer Betrieb. Noch immer funktioniert es als Rückzugsraum für Menschen mit HIV/Aids. Jedes Jahr werden hier zwischen 50.000 und 60.000 Mahlzeiten zubereitet, von denen viele zu besonders günstigen Preisen angeboten werden, um auch sozial schwächer gestellten Menschen einen Besuch im Restaurant zu ermöglichen. Diese Gerichte werden aus Spendengeldern finanziert. Vor allem aber ist das Café Regenbogen mittlerweile ein Beschäftigungsprojekt für Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen. Zurzeit werden dort 54 Menschen für den ersten Arbeitsmarkt qualifiziert. Nicht zuletzt bildet das Café Regenbogen seit vielen Jahren unter professioneller Anleitung Köchinnen und Köche aus.

Natürlich kann ein solches Projekt nur bestehen, wenn auch das Material funktioniert. Das ist im Café Regenbogen leider in die Jahre gekommen. Zur Zeit macht die Spülstraße große Probleme, ohne die der Ablauf einer professionellen Küche zusammenbricht. Die Neuanschaffung von Spülmaschine und Spültheke kostet rund 16.000 Euro. Dieses Geld ist aus dem subventionierten Alltagsgeschäft des Café Regenbogen nicht abzuzweigen, öffentliche Zuschüsse sind für solche (Not-) Fälle kaum zu erhalten.

Deshalb möchte das Münchener Kammerorchester den Erlös des diesjährigen Aids-Konzertes für die Erneuerung der Spülstraße des Café Regebogen spenden. Auch wenn es „technisch“ klingt, ist es eine direkte Investition in Menschen: Dieses Geld hilft, Hilfsbedürftigen günstige Mahlzeiten und weiterhin eine Heimat anbieten zu können. Sie hilft, Menschen auszubilden und sie in ein geregeltes Arbeitsleben zurückzuführen. Und sie hilft, einen einzigartigen, sozialen Ort in München zu erhalten.

SCHIRMHERRSCHAFT DES MÜNCHENER AIDS-KONZERTS

Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München

ORGANISATIONSKOMITEE

Thomas Greinwald, Peter Hansen, Nicola Gräfin Keglevich, Charlotte Gräfin
von Oeynhausen, Heinrich Graf von Spreti, Max Wagner, Swantje von Werz

KURATORIUM DES MÜNCHENER AIDS-KONZERTS

Karin Berger, Blanca Bernheimer, Stephanie Gräfin Bruges von Pfuel, Thomas Greinwald, Peter Hansen, Sammy Hart, Christiane Hörbiger, Nicola Gräfin Keglevich, Michael Krüger, Antoinette Mettenheimer, Vivian Naefe, Charlotte Gräfin von Oeynhausen, Albert Ostermaier, Charles Schumann, Heinrich Graf von Spreti, Christian Stückl, Friedrich von Thun, Uwe Timm, Max Wagner, Swantje von Werz

DAS MÜNCHENER AIDS-KONZERT

Das Münchener Aids-Konzert wurde in der Saison 2006/07 vom Münchener Kammerorchester und seinem Chefdirigenten und Künstlerischen Leiter Alexander Liebreich ins Leben gerufen. Das Anliegen war es, in München ein Zeichen der Solidarität zu setzen und das jährliche Aids-Konzert im Musikleben der Stadt zu verankern. Das MKO als international agierendes und renommiertes Spitzen-Kammerorchester stellt sich mit dem Aids-Konzert der sozialen Verantwortung eines öffentlich geförderten Kulturbetriebs in seiner Heimatstadt: Alle Erlöse des Konzerts, das unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Reiter steht, kommen direkt der Münchner Aids-Hilfe zu Gute, die als erste Institution dieser Art in Deutschland seit mehr als 35 Jahren eine vorbildliche Arbeit bei der Bekämpfung der Krankheit, der Aufklärung der Öffentlichkeit und der Betreuung der Betroffenen leistet.

Das Aids-Konzert des Münchener Kammerorchesters hat sich als feste Institution und herausragendes Konzertereignis im Konzertleben der Stadt etabliert. Der Gesamterlös für die Münchner Aids-Hilfe liegt längst im sechsstelligen Bereich.

Das Münchner Aids-Konzert wird nicht nur vom Orchester und vom Chefdirigenten „pro bono“, d.h. ohne Honorierung und Dienstzählung, gestaltet; Instrumentalisten und Sänger von Weltrang wie Janine Jansen, Andreas Scholl, Daniel Hope, Sandrine Piau, Olli Mustonen, Christiane Oelze, Steven Isserlis, David Fray, Juliane Banse, Igor Levit und andere sind ohne Gage mit dem MKO aufgetreten und haben ein Konzept mitgetragen, bei dem nicht Kurzauftritte mit Klassik-Häppchen, sondern sinnvolle programmatische Zusammenstellungen im Vordergrund stehen.

Seit 2006 hat sich zur breiten gesellschaftlichen Verankerung des Aids-Konzertes in München auf Initiative von Heinrich Graf von Spreti ein Gremium gebildet, das das Engagement des Orchesters begleitet und dem auch Persönlichkeiten des Kulturlebens wie Thomas Greinwald, Peter Hansen, Nicola Gräfin Keglevich, Charlotte Gräfin
von Oeynhausen, Max Wagner und Swantje von Werz angehören.

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