›VERSUCH ÜBER DIE FUGE‹
HIMMELFAHRTSKIRCHE MÜNCHEN
Donnerstag, 23. Januar 2025, 19 Uhr, Himmelfahrtskirche München-Sendling
PROGRAMM
JOHANN SEBASTIAN BACH Contrapunctus aus
›Kunst der Fuge‹ BWV 1080
WOLFGANG AMADEUS MOZART ›Adagio und Fuge‹ KV 546 LUDWIG VAN
BEETHOVEN ›Große Fuge‹ B-Dur op.133, Fassung für Streichorchester
JÖRG WIDMANN ›Versuch über die Fuge‹, Fassung für Sopran und Kammerorchester
Für Jörg Widmann ist die Fuge, mit der er sich erstmals als Kompositionsschüler auseinandersetzen musste, heute die »Königsdisziplin« schlechthin. Sein der Fuge gewidmetes Konzertprogramm zeigt eindrücklich, dass in den großen Fugen-Werken bei aller Regelhaftigkeit stets ein individueller Ausdruck überwiegt. In diesem Sinn ist Bach der »Urvater der Fuge«. Durch den Baron van Swieten, der einen gewichtigen Bestand an Bach- und Händel-Manuskripten hatte, vertiefte sich Mozart in dessen Schaffen. Sein ›Adagio und Fuge‹ ist eine höchst eigene Bach-Adaption. Mit der ›Großen Fuge‹, ursprünglich als Finalsatz für das Streichquartett op. 130 gedacht, wagte Beethoven den radikalsten, modernsten Beitrag überhaupt. Sie zieht sich subtil durch Widmanns ›Versuch über die Fuge‹. In der Urfassung das Streichquartett Nr. 5 von 2005, ist in der Kammerorchester-Version unter anderem eine Solo-Oboe hinzugekommen. Sie ist der Klangschatten der Sopranstimme, verkörpert von Sarah Maria Sun, die Bibel-Worte des Predigers Salomon reflektiert. In Gestalt von Zirkelkanons geht es, zugleich staunenswert buddhistisch, um Vergänglichkeit und Wiederkehr.
Die Abendkasse öffnet um 18 Uhr.
Kartenpreis 30 €
Für Freundeskreis-Mitglieder 15 €
U28-Karte (≤ 28 Jahre) 15 €
MITWIRKENDE
SARAH MARIA SUN Sopran
JÖRG WIDMANN Dirigent
MÜNCHENER KAMMERORCHESTER
Sarah Maria Sun
Jörg Widmann
RICHARD STRAUSS: ›LETZTE GESÄNGE‹ / JÖRG WIDMANN
HIMMELFAHRTSKIRCHE MÜNCHEN
Donnerstag, 16. Mai, 19 Uhr, Himmelfahrtskirche München-Sendling
PROGRAMM
RICHARD STRAUSS
Duett-Concertino für Klarinette, Fagott und Orchester
RICHARD STRAUSS
›Daphne‹-Etüde für Violine solo
gespielt von Gesa Harms
RICHARD STRAUSS
›Metamorphosen‹ für 23 Solostreicher
MITWIRKENDE
JÖRG WIDMANN Dirigent und Klarinette
DIEGO CHENNA Fagott
GESA HARMS Violine
MÜNCHENER KAMMERORCHESTER
Diego Chenna, Fagott
ZUM KONZERT
›Na, sterben halt‹, soll der 83-jährige Richard Strauss auf die Frage eines Journalisten geantwortet haben, welche Pläne er für die Zukunft noch habe. Im Schatten, oder besser, im Lichte seines heranschleichenden Lebensendes schuf der Meister mit dem ›Duett-Concertino‹ 1947 aber nochmal eine musikalische Kostbarkeit von bestechender Schönheit: ein verspieltes Doppelkonzert für Klarinette, Fagott, Streicher und Harfe – einen heiteren Abschiedsgruß, platziert in der Echokammer eigener Werke wie dem ›Rosenkavalier‹ oder ›Ariadne auf Naxos‹. Anders die ›Metamorphosen‹, die gut zwei Jahre zuvor entstanden waren. Angesichts furchtbarer Kriegszerstörungen und mit dem Gefühl, auch die Musikgeschichte sei nun zu einem jähen Ende gelangt, schuf Strauss eine elegisch-fließende Endzeitmusik für 23 Solostreicher. Feine Zwischentöne und Graustufen statt üppig schillerndem Farbenspiel prägen dieses Werk, an dessen Schluss der Trauermarsch aus Beethovens ›Eroica‹ zitiert wird. Außerdem erklingt das einzige Stück, das Strauss, ebenfalls 1945, für Violine solo komponiert hat: die ›Daphne‹-Etüde. Mit diesem rein dem Spätwerk von Richard Strauss gewidmeten Programm kehren das MKO und sein Associated Conductor Jörg Widmann unter dem Titel ›Letzte Gesänge‹ in die Sendlinger Himmelfahrtskirche zurück, die sie gemeinsam schon zu Pandemiezeiten als Aufnahme- und Konzertort für sich entdeckt haben. Wie bereits im gefeierten 5. Abokonzert im Februar 2024 ist Jörg Widmann auch als Solist an der Klarinette zu erleben. Hinzu gesellt sich der Fagottist Diego Chenna, ein ebenso begeisterter wie begeisternder Erforscher Alter und Neuer Klangwelten.