19.03.2026 -  Eberle, Lachenmayr, Onofri und das MKO

Eberle, Lachenmayr, Onofri und das MKO

Abokonzertreihe

IM ANFANG WAR DAS WUNDERLAND – Wie bringt man das uranfängliche Chaos zum Klingen? Bis zum Ende der Kadenz lässt uns Joseph Haydn in seiner Ouvertüre zum Oratorium ›Die Schöpfung‹ von 1796/98 warten, bis Ordnung entsteht und wir harmonisch endlich auf dem Grundton landen. Auch Ludwig van Beethoven beginnt seine erste Symphonie mit einem harmonischen Trugschluss, der die tonale Basis lange in der Schwebe hält. Eine mystisch-energetische Kraft jenseits der Tonalität entfaltet sich am Beginn des Konzertabends im 2014 entstandenen Schlagzeugsolo der Komponistin Yiran Zhao aus China. Der Werktitel ›Joik‹ meint den traditionellen Gesang der Samen in Skandinavien, mit dem Wissen und Geschichten über Generationen weitergegeben werden. Für eine solche inter- und intrakulturelle Spurensuche steht auch Toshio Hosokawa. In seiner Musik spürt er oft dem alten Noˉ-Theater aus seiner Heimat Japan nach, um es mit stiller Reduktion, geräuschhafter Klangaktion und großflächiger Dramatik zu befragen. Zur Geburt des Kindes der Solistin Veronika Eberle komponiert, lässt er in seinem Violinkonzert ›Genesis‹ von 2020 die Solovioline als suchenden, empfindsamen Menschen durch eine klangliche Urszenerie wandern.

20 Uhr Prinzregententheater

Mathias Lachenmayr, Schlagwerk
Enrico Onofri, Dirigent

Programm

Ludwig van Beethoven,
Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21

Pause

Joseph Haydn,
Vorstellung des Chaos

Toshio Hosokawa,
Genesis

Yiran Zhao,
Joik

Nächste Konzerte der Reihe