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PRESSEBEREICH

Presseunterlagen für die Saison 2022/23 AUFBRUCH

Auf dieser Seite finden Sie alle Texte und Abbildungen zu Saison 2022/23 des Münchener Kammerorchesters. Über das Menü gelangen Sie direkt zum gewünschten Bereich:

 

PRESSEMITTEILUNG

SAISON 2022/23 – AUFBRUCH

 

Mit ›Aufbruch‹ ist die neue Spielzeit des Münchener Kammerorchesters überschrieben, und dieses Motto ist erst einmal ganz strukturell gemeint. Nach über 70 Jahren unter Leitung eines Chefdirigenten wagt das MKO ein in der Orchesterlandschaft neues Modell und wird ab der Saison 2022/23 mit drei gleichberechtigten Dirigenten – als Associated Conductors – zusammenarbeiten. Jörg Widmann, Enrico Onofri und Bas Wiegers werden vorerst für drei Jahre von unterschiedlichen Ausgangspunkten in das Orchester hineinwirken.

 

Die Verbindung des MKO zu Jörg Widmann geht mehr als 25 Jahre zurück. 1997 schon hat das Ensemble eine erste Tournee mit ihm und seinem Violinkonzert ›Insel der Sirenen‹ unternommen, und seitdem ist Widmann – bei seinem ganzen atemberaubenden musikalischen Werde-gang – ein echter Freund des Orchesters geblieben. In den letzten Jahren hat sich diese Zusammenarbeit auf wunderbare Weise erneuert und wird nun nochmals intensiviert, u.a. auch mit einem Abokonzert zu Widmanns 50. Geburtstag im Juni 2023. Über seine Arbeit mit dem MKO sagt Widmann: ›Ich erlebe mit dem MKO eine gemeinsame Grundhaltung, die uns als Musiker verbindet, nämlich ein musikantisches Spiel aus dem Geist der kammermusikalischen Partnerschaft. […] Mein Ideal ist, ein Stück gemeinsam so gut erarbeitet zu haben, dass wir schweben können. Das kann man nur mit ganz wenigen Ensembles erreichen.‹

 

Einen der kompetentesten Anwälte für Alte Musik, Enrico Onofri, konnte das Orchester in einem Filmprojekt während des Lockdowns endlich direkt kennenlernen, und sofort entstand der Wunsch nach einer engeren künstlerischen Verbindung. Mit ihm wird das MKO einen Blick von Mozart – sicher ein Schwerpunkt des gemeinsamen Projekts – bis hin zu Berio und Ligeti werfen. Der legendäre ehemalige Konzertmeister des Barockensembles ›Il Giardino Armonico‹ wird mit den Musikern dieser Entwicklung durch die Jahrhunderte aus historischer Sicht nachspüren. ›Die Musiker des MKO haben einen unglaublich großen, weiten musikalischen Atem. […] Ich möchte mit ihnen gemeinsam lernen, ergründen, einen gemeinsamen Ausdruck finden: sei es in Alter oder Neuer Musik, Klassik oder Romantik.‹ so Enrico Onofri über die Zusammenarbeit.

 

Der Dirigent Bas Wiegers wird sich der Klassik wiederum vom anderen Ende der Zeitskala nähern. Auch er kommt als Geiger von der historischen Aufführungspraxis. Aus diesem Esprit her-aus macht der mittlerweile international etablierte Dirigent insbesondere die Gegenwartsmusik scheinbar mühelos erlebbar. Nicht zuletzt deshalb ist er für das Ensemble ein perfekter Partner für die typischen epochenübergreifenden MKO-Programme und wird neben der Aboreihe vor allem in den ›Nachtmusiken‹ in der Pinakothek der Moderne zu erleben sein. ›Ich liebe es nicht nur Dirigent zu sein, der sagt, wie es sein soll, sondern ich möchte geben und nehmen – arbeiten mit dem, was mir aus dem Orchester selbst angeboten wird. […] Wenn wir auf diese Weise die ganze Breite des Repertoires gemeinsam reflektieren, Stigmen und künstliche Trennungen weiter beharrlich und neugierig überwinden, wenn wir also genau das leben, was wir sind, ha-ben wir alles erreicht.‹

 

KONZERTREIHE IM PRINZREGENTENTHEATER – ABOKONZERTE

 

Natürlich wird das Thema ›Aufbruch‹ auch programmatisch aufgegriffen. Mozarts Posthornsignal eröffnet die Saison, und mit den ›Folk Songs‹ von Berio setzt das Orchester ein Statement für das Miteinander verschiedener Kulturen und Völker. Viel Positives, dem Leben zugewandtes wird zu hören sein: mit Haydns tickender Symphonie ›Die Uhr‹, mit den Ouvertüren ›Coriolan‹ und ›Leonore‹ von Beethoven und mit Mozarts überwältigendem Auftakt zu seinen drei letzten Symphonien, der Es-Dur-Symphonie. Auch dem jungen Mendelssohn ist ein Abokonzert gewidmet, der mit seiner ganzen jugendlichen Kraft und seiner überbordenden Neugier seinen unverwechselbaren, unglaublich persönlichen Aufbruch in eine romantische, emphatische Klangsprache findet. Schuberts frühe 3. Symphonie erklingt im sogenannten Konzertmeisterabo neben zwei Werken, die das Entstehen des gemeinsamen Klanges ganz ausdrücklich thematisieren: Julius Eastmans ›Buddha‹ in der Streicherfassung sowie die Uraufführung des vom MKO in Auftrag gegebenen Stücks ›Wurzelwerk‹ von Younghi Pagh-Paan mit dem Pianisten William Youn. Hinzu kommen ganz in der Tradition des MKO Ur- bzw. deutsche Erstaufführungen von Sara Glojnarić und Thomas Larcher.

 

Ein großes Anliegen ist es dem MKO, Freundschaften und Partnerschaften mit bedeutenden So-listen zu pflegen und auszubauen, mit denen es schon in den letzten Jahren – teilweise gerade in der Stille des Lockdowns – gearbeitet hat. So wird der Geiger Christian Tetzlaff ein Programm vom Konzertmeisterpult aus leiten. Auch mit dem Pianisten Alexander Lonquich wird das MKO erneut gemeinsam musizieren, diesmal im Verbund mit Ilya Gringolts und Nicolas Altstaedt. Auch Isabelle Faust kehrt mit Ligetis Violinkonzert zum MKO zurück. Zudem sind die Sängerinnen Marie-Claude Chappuis und Sarah Aristidou in der Aboreihe zu erleben. Mit dem Vokalensemble amarcord führen wir anlässlich des 50. Geburtstags von Jörg Widmann unter Leitung des Komponisten seine ›Kinderreime und Nonsensverse‹ auf; ein gemeinsamer Kompositionsauftrag von amarcord und MKO aus dem Jahr 2017.

 

NACHTMUSIK DER MODERNE


Die ›Nachtmusik‹ in der Pinakothek der Moderne stellt in dieser Saison drei Komponistinnen in den Mittelpunkt. Neben der US-amerikanischen, seit 1969 in München lebenden, Komponistin Gloria Coates wird Chaya Czernowin ein Porträtkonzert gewidmet, deren Oper ›Pnima‹ das MKO 2000 im Rahmen der Münchener Biennale zur Uraufführung brachte. Die dritte Komponistin gilt nicht nur in ihrer Heimat Polen als bedeutende Pionierin der Moderne: Grażyna Bacewicz. Ergänzt werden sie in dieser Saison zum 20. Jubiläum der Reihe um ein nachgeholtes Porträtkonzert mit Bryce Dessner, der vor allem auch als Gitarrist der Rockband ›The National‹ bekannt ist. Geleitet werden diese Konzerte von Bas Wiegers (Czernowin / Bacewicz), Ilan Volkov (Coates) und der Konzertmeisterin Yuki Kasai (Dessner).

 

SONDERKONZERTE

 

Im Kinderkonzert ›Die Gedanken sind frei – der Fantasie-Check‹ geht Clemens Schuldt zusammen mit Tobias Krell (bekannt als ›Checker Tobi‹) der Frage nach, was wir uns beim Hören von Musik vorstellen und was sie in uns auslöst.

 

Neben den gemeinsamen Auftritten in drei Münchner Clubs (Harry Klein, Rote Sonne und Pacha) mit Musikern der Münchner Philharmoniker unter dem Titel BMW Clubkonzerte wird auch die Reihe MKO Songbook im Schwere Reiter in Kooperation mit ›scope, Spielraum für aktuelle Musik‹ mit drei Konzerten in dieser Saison fortgesetzt, u.a. mit dem Komponisten und Dirigenten Enno Poppe zusammen mit dem Obertonsänger Gareth Lubbe, einem südafrikanischen Programm unter Leitung von Xandi van Dijk sowie der Uraufführung der sechs Solosonaten für Violine von Nikolaus Brass.

 

KOOPERATIONEN IN MÜNCHEN

 

Auch in der neuen Saison gibt es zahlreiche Kooperation und Konzertaktivitäten des MKO in München. Erneut ist das Ensemble in einer Produktion der Bayerischen Staatsoper zu erleben: im Rahmen des ›Ja, Mai Festivals‹ im Mai 2022 in der Neuproduktion von Toshio Hosokawas ›Matsukaze‹ unter der Musikalischen Leitung von Johannes Debus.

 

Traditionell startet das MKO in seine neue Saison beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD, 2022 in den Fächern Flöte, Posaune, Klavier sowie mit dem 2. Preisträgerkonzert.

 

In der Reihe der sonntäglichen Orchestermatineen im Prinzregententheater bei der Konzertdirektion Bell’Arte wird das Kammerorchester in der Saison 2022/23 gleich fünfmal zu erleben sein: Mit dem Harfenisten Xavier de Maistre (7.5.23) sowie den Pianisten Nikolai Tokarev (13.11.22), Lucas Debargue (29.1.23), Alexandra Dovgan (5.2.23 unter Leitung der Dirigentin Emilia Hoving) und Claire Huangci (19.3.23 in Schostakowitschs 1. Klavierkonzert mit dem Trompeter Jeroen Berwaerts).

 

In der Isarphilharmonie wird das MKO im Rahmen der regelmäßigen Zusammenarbeit mit München Musik mit der ›Weihnachtsgeschichte‹ von Charles Dickens zu erleben sein. Auch die Fortführung der Zusammenarbeit mit der Münchner Sicherheitskonferenz ist für Februar 2023 wie-der in Planung.

 

GASTSPIELE | TOURNEEN

 

Highlights der kommenden Saison sind Auftritte im Kammermusiksaal der Elbphilharmonie mit einem Porträtkonzert Thomas Larcher, im Dronningesalen Kopenhagen mit den ›10 Präludien‹ von Hans Abrahamsen, in der speziell für das MKO geschriebenen Streicherfassung sowie die Aufführung von Younghi Pagh-Paans ›Wurzelwerk‹ mit William Youn beim Mozartfest Würzburg.

 

MUSIKVERMITTLUNG

 

Für das MKO ist Musikvermittlung eine essenzielle Bereicherung seiner musikalischen Aktivitäten und geht weit über das Sichtbarmachen und Pflegen von Partnerschaften, Engagements und Initiativen hinaus. Das Wissen um und die Leidenschaft für die Musik zielgruppengerecht zu vermitteln, zündende Aktionen umzusetzen und Kontexte zum Gehörten zu liefern, ist eine auch gewachsene Herzensaufgabe, die von den Orchestermitgliedern mit großem Engagement betrieben wird.

 

Neben dem Kinderkonzert und den BMW Clubkonzerten gehören auch Probenbesuche, Konzerteinführungen durch Schüler vor den Abokonzerten, die Kooperationen mit ›Rhapsody in School‹ sowie das Format ›MKO mini‹ zum Orchesteralltag. Die Zusammenarbeit mit P-Seminaren an Münchener Gymnasien wird ab der nächsten Saison mit einer Gruppe Schülerinnen des Gymnasiums Max-Josef-Stifts fortgesetzt, die über zwei Schuljahre den Orchesterbetrieb begleitet. Eine intensive Zusammenarbeit verbindet das MKO mit der Musikhochschule München, an der es regelmäßig an Dirigierworkshops mitwirkt sowie der Münchner Volkshochschule u.a. mit ›inside‹, einem dreiteiligen Kurs als Gesprächs, Proben- und Konzertereignis, sowie das neu konzipierte Format ›mit&ohne‹, in dem es darum geht, dem Publikum Einblicke in die Arbeit des Orchesters mit und ohne Dirigent zu geben.

 

ÖFFENTLICHE FÖRDERUNG

 

Das MKO wird vom Freistaat Bayern, der Landeshauptstadt München und dem Bezirk Oberbayern öffentlich gefördert.

 

HAUPTSPONSOR

 

Gerade in Zeiten wie diesen, ist es alles andere als selbstverständlich, dass sich ein bedeutender Hauptsponsor für einen Kulturbetrieb langjährig einsetzt. Der Firma European Computer Telecoms AG (ECT), mit Hauptsitz in München, sei an dieser Stelle für ihren kontinuierlichen Einsatz als Hauptsponsor seit 2006 ganz besonders gedankt. Über das Hauptsponsoring hinaus fördert ECT auch die ›Nachtmusik‹-Reihe in der Pinakothek der Moderne.

 

 

Bei Fragen und Interesse an weiterem Material wenden Sie sich bitte an:
Florian Ganslmeier
Geschäftsführung
Telefon 089.461364-31

Mobil 0172.8178510
f.ganslmeier@m-k-o.eu

ORCHESTERBIOGRAFIE

Für seine vielfältigen und aufregenden Programme ist das Münchener Kammerorchester (MKO) weltweit bekannt und hochgeschätzt. Mit großer Offenheit und Neugier, verbunden mit einer hohen stilistischen Variabilität und exzellentem interpretatorischen Niveau, verknüpft das Ensemble Musik aus früheren Jahrhunderten assoziativ und spannungsreich mit Werken der Gegenwart. Gleichzeitig ist das MKO stets auf der Suche nach innovativen Konzertformaten und neuen kulturellen Synergien – ein unverwechselbares Profil im internationalen Orchesterleben.

 

Mit der Saison 2022/23 bricht für das MKO eine neue Zeit an: Erstmals in seiner über 70-jährigen Geschichte löst sich das Orchester von seiner bisherigen Struktur mit Chefdirigenten-Position und stellt sich neu auf. Für die nächsten drei Jahre arbeitet das Ensemble mit drei Associated Conductors zusammen; ein in dieser Form einzigartiges Modell, ist es doch weder basisdemokratisch noch auf eine Führungspersönlichkeit angelegt. Vielmehr wird mit dieser Konstellation die Eigenverantwortung und Kreativität im MKO weiter geschärft, um mit drei unterschiedlichen Künstlerpersönlichkeiten das eigene Profil und die künstlerische Qualität weiter zu schärfen.


Die drei Associated Conductors Jörg Widmann, Enrico Onofri und Bas Wiegers verkörpern geradezu ideal das weite Spektrum des Orchesters und den unbändigen Willen, der Musik vom Barock bis heute neue Dimensionen abzugewinnen. Während Jörg Widmann schon in den 1990er Jahren als Komponist und Solist eng mit dem MKO zusammengearbeitet hat, zählt Enrico Onofri als früherer Konzertmeister des Barockensembles ›Il Giardino Armonico‹ zu den Pionieren der historischen Aufführungspraxis. Als Barock-Geiger agierte auch Bas Wiegers, um die historisch informierte Sicht ebenso in der Moderne zu erproben. Zu ihnen treten eine Reihe von Musikerfreunden, mit denen das Orchester regelmäßig arbeitet, darunter Isabelle Faust, Nicolas Altstaedt, Ilya Gringolts, Vilde Frang, Christian Tetzlaff und Alexander Lonquich.


Wichtiger Bestandteil der Arbeit des Orchesters bleiben zudem Konzerte unter Leitung eines der beiden Konzertmeister Yuki Kasai und Daniel Giglberger. Den Kern des Ensembles bilden die 28 fest angestellten Streicher aus 13 verschiedenen Ländern. Mit einem Stamm erstklassiger musikalischer Gäste aus europäischen Spitzenorchestern erweitert das MKO seine Besetzung flexibel, um so auch in Hauptwerken von Klassik bis Romantik interpretatorische Maßstäbe zu setzen und sein Publikum mit seiner Energie und seinem emphatischen Eintreten für die Musik immer wieder aufs Neue zu begeistern.


1950 von Christoph Stepp gegründet, wurde das MKO von 1956 an über fast vier Jahrzehnte von Hans Stadlmair geprägt. Der Ära unter Christoph Poppen (1995–2006) folgten zehn Jahre mit Alexander Liebreich als Künstlerischem Leiter. Von 2016 bis 2022 wirkte Clemens Schuldt als Chefdirigent des Orchesters. Inzwischen obliegt die Künstlerische Leitung des MKO einem Künstlerischen Gremium, besetzt mit beiden Konzertmeistern, zwei weiteren Orchestermitgliedern sowie Geschäftsführung und Konzertplanung. Das MKO wird vom Freistaat Bayern, der Stadt München sowie dem Bezirk Oberbayern mit öffentlichen Zuschüssen gefördert. Seit der Saison 2006/07 ist die European Computer Telecoms AG (ECT) offizieller Hauptsponsor des MKO.


Das MKO legt großen Wert auf die dramaturgische Konzeption seiner Programme genauso wie auf die nachhaltige Pflege und Weiterentwicklung des Kammerorchester-Repertoires. Seit Jahrzehnten ist das MKO eine rege, einzigartige Werkstatt für das Neue und das Heute. Zahllose Werke wurden vom MKO in Auftrag gegeben bzw. uraufgeführt. Komponisten wie Iannis Xenakis, Wolfgang Rihm, Tan Dun, Chaya Czernowin, Georg Friedrich Haas, Pascal Dusapin, Erkki-Sven Tüür, Thomas Larcher, Tigran Mansurian, Salvatore Sciarrino und Jörg Widmann haben für das Ensemble geschrieben. Allein in den letzten Jahren wurden Aufträge u.a. an Beat Furrer, Milica Djordjević, Clara Iannotta, Mark Andre, Stefano Gervasoni, Márton Illés, Miroslav Srnka und Lisa Streich vergeben. In Arbeit ist aktuell ein Violinkonzert von Chaya Czernowin, ein Bratschenkonzert von Dieter Ammann sowie ein Streichorchesterwerk von Johannes Maria Staud. Seit einiger Zeit erweitert das Ensemble sein Repertoire gezielt durch Aufträge für Stücke ohne dirigentische Leitung, etwa von David Fennessy, Younghi Pagh-Paan und Samir Odeh-Tamimi.


Neben der Konzertreihe im Münchener Prinzregententheater genießen auch die ›Nachtmusiken der Moderne‹ in der einzigartigen Atmosphäre der Rotunde der Pinakothek der Moderne längst Kultstatus. Mit dem ›MKO Songbook‹ wurde zudem im Schwere Reiter in München ein Format etabliert, das Auftragswerke des MKO und Arbeiten Münchener Komponisten in den Fokus rückt. Auch kammermusikalische Formate verschiedenster Art spielen im Orchesterleben eine wichtige Rolle. Zusammen mit den Münchner Philharmonikern bringen die Musiker des MKO im Rahmen der ›BMW Clubkonzerte‹ zudem ›ihre‹ Musik in die Clubszene der Stadt und damit zu einem jungen Publikum. Musikvermittlung begreift das MKO als eine Kernaufgabe und bietet dabei ein Angebot für Jung und Alt. Als neue Institution im zukünftigen, umgebauten Gasteig Haidhausen engagiert sich das MKO auch stark in der Kulturvermittlung mit den anderen Institutionen des Gasteigs.


Die Vernetzung des Orchesters am Standort München und die Zusammenarbeit mit dort ansässigen Institutionen bilden einen Schwerpunkt der Aktivitäten des Ensembles. Wiederholte Kooperationen verbinden das MKO u.a. mit der Bayerischen Staatsoper, der Bayerischen Theaterakademie, der Münchener Biennale, der Villa Stuck, dem Haus der Kunst, dem DOK.fest München, der Schauburg, Biotopia, der LMU, der TU München sowie der Münchner Volkshochschule und der Hochschule für Musik und Theater.


Rund sechzig Konzerte pro Jahr führen das MKO auf renommierte Konzertpodien in aller Welt, darunter Tourneen nach Asien, Spanien, Skandinavien oder Südamerika. Mehrere Gastspiele unternahm das MKO in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut, u.a. die aufsehenerregende Akademie im Herbst 2012 in Nordkorea, bei der das Orchester die Gelegenheit hatte, mit nordkoreanischen Musikstudenten zu arbeiten.


Bei ECM Records sind Aufnahmen des MKO mit Werken von Karl Amadeus Hartmann, Sofia Gubaidulina, Giacinto Scelsi, Valentin Silvestrov, Isang Yun und Joseph Haydn, Toshio Hosokawa und Tigran Mansurian erschienen. Neue Aufnahmen von Thomas Larcher und die Gesamtaufnahme der Klavierkonzerte von Ludwig van Beethoven mit dem Pianisten Alexander Lonquich sind bei ECM in Vorbereitung. Eine Reihe von Einspielungen mit dem MKO wurden zudem bei Sony Classical veröffentlicht, so Rossini-Ouvertüren, Mendelssohns Sommernachtstraum und 4. Symphonie sowie das Requiem von Mozart, außerdem Aufnahmen mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks, mit der Flötistin Magali Mosnier und dem Oboisten François Leleux sowie mit Les Vents Français bei Warner. Bei NEOS sind Aufnahmen mit Musik von Georg Katzer und Friedrich Goldmann sowie Nikolaus Brass erschienen.

ORCHESTERFOTOS

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KONZERTMEISTER/IN

YUKI KASAI

Konzertmeisterin Yuki Kasai

Foto: Florian Ganslmeier

DANIEL GIGLBERGER

Konzertmeister Daniel Giglberger

Foto: Florian Ganslmeier

ENRICO ONOFRI

Enrico Onofri ist Principal Conductor der Filarmonica Toscanini in Parma, erster Gastdirigent der Haydn Philharmonie Eisenstadt, Associated Conductor des Orchestre National d’Auvergne sowie Musikalischer Leiter und Chefdirigent der Academia Montis Regalis und nun auch Associated Conductor des MKO.

 

Im italienischen Ravenna geboren, widmet sich Enrico Onofri vor allem dem Repertoire des 17. bis 20. Jahrhunderts. Mit seiner profunden Kenntnis der historischen Aufführungspraxis findet er dabei zu einer ganz eigenen Sprache und Interpretation. Seine Karriere begann bereits während seines Violinstudiums, als er von Jordi Savall als Konzertmeister für ›La Capella Reial‹ verpflichtet wurde. Bald arbeitete er mit Ensembles wie Concentus Musicus Wien, Ensemble Mosaique und ›Il Giardino Armonico‹ zusammen, dessen Konzertmeister und Solist er von 1987 bis 2010 war.

 

2002 begann seine Karriere als Dirigent; zahlreiche Einladungen zu Orchestern, Opernhäusern und Festivals in Europa, Japan und Kanada folgten. So leitete er u.a. die Akademie für Alte Musik Berlin, das Orquesta Barroca de Sevilla, die Camerata Bern, Festival Strings Lucerne, das Kammerorchester Basel oder das Ensemble Kanazawa. Als Operndirigent war er in Produktionen an der Oper Lyon, dem Teatro de la Maestranza Sevilla oder dem Teatro Regio Turin zu erleben.

 

Enrico Onofri ist in bedeutenden Konzertsälen wie dem Musikverein Wien, Concertgebouw Amsterdam, der Tonhalle Zürich, der Carnegie Hall New York, dem Teatro Colon Buenos Aires und der Wigmore Hall London aufgetreten und hat mit Künstlern wie Cecilia Bartoli, Nikolaus Harnoncourt, Katia und Marielle Labeque, Christophe Coin und vielen mehr musiziert.

 

Seit 1999 unterrichtete Onofri Barockvioline und historische Aufführungspraxis am Conservatorio A. Scarlatti in Palermo und ist aktuell als Dozent am Conservatorio G. Rossini in Pesaro beschäftigt. Er gibt regelmäßig Meisterkurse in Europa, Japan und an der Juilliard School of Music in New York und ist Tutor und Dirigent des European Union Baroque Orchestra. 2019 wurde er mit dem ›F. Abbiati Preis‹ als bester Solist des Jahres ausgezeichnet.

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Enrico Onofri

Foto: Florian Ganslmeier

Enrico Onofri

Foto: Florian Ganslmeier

Enrico Onofri

Foto: Florian Ganslmeier

Enrico Onofri

Foto: Enzo Alessandra

Enrico Onofri

Foto: Chico de Luigi

JÖRG WIDMANN

Jörg Widmann gehört zu den aufregendsten und vielseitigsten Künstlern seiner Generation. Auch in der Saison 2022/23 ist er weltweit in all seinen Facetten, sowohl als Klarinettist, Dirigent und als Komponist zu erleben, unter anderem als Visiting Composer und Dirigent beim Orquestra Sinfônica do Estado de Sao Paulo, beim National Symphony Orchestra Taiwan, als Residenzkünstler der Alten Oper Frankfurt, bei der Zaterdag Matinee im Amsterdamer Concertgebouw, deSingel in Antwerpen und natürlich beim MKO als Associated Conductor.

 

Besonders seine Tätigkeiten als Dirigent weitet Jörg Widmann in dieser Saison aus. So ist er unter anderem mit dem Konzerthausorchester Berlin, dem Mozarteumorchester Salzburg, dem Royal Scottish National Orchestra, dem Barcelona Symphony Orchestra und dem Radio Filharmonisch Orkest Amsterdam zu erleben. Langjährige Kammermusikpartner wie Tabea Zimmermann, Denis Kozhukhin, Daniel Barenboim, das Schumann und das Hagen Quartett, werden zusammen mit ihm u.a. bei der Schubertiade Schwarzenberg, in der Philharmonie Paris und dem Wiener Konzerthaus musizieren.

 

Ausgebildet von Gerd Starke in München und Charles Neidich an der Juilliard School New York war der Klarinettist Jörg Widmann selbst Professor für Klarinette und Komposition an der Freiburger Musikhochschule. Seit 2017 bekleidet Widmann einen Lehrstuhl für Komposition an der Barenboim-Said Akademie Berlin. Er war Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin und ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, der Freien Akademie der Künste Hamburg (2007) und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (2016).

 

Komposition studierte Jörg Widmann bei Kay Westermann, Wilfried Hiller, Hans Werner Henze und Wolfgang Rihm. Sein Schaffen wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem renommierten, nur alle zwei Jahre verliehenen Stoeger Prize der New Yorker Chamber Music Society of Lincoln Center (2009). Dirigenten wie Daniel Barenboim, Daniel Harding, Kent Nagano, Christian Thielemann, Andris Nelsons und Simon Rattle bringen seine Musik regelmäßig zur Aufführung. Orchester wie die Wiener und die Berliner Philharmoniker, das New York Philharmonic, Orchestre de Paris, BBC Symphony Orchestra und viele andere haben seine Musik uraufgeführt und regelmäßig in ihrem Konzertrepertoire.

Jörg Widmann

Foto: Florian Ganslmeier

Jörg Widmann

Foto: Marco Borggreve

Jörg Widmann

Foto: Florian Ganslmeier

Jörg Widmann

Foto: Florian Ganslmeier

Jörg Widmann

Foto: Marco Borggreve

BAS WIEGERS

Mit Esprit und undogmatischer Offenheit empfiehlt sich Bas Wiegers am Pult renommierter europäischer Orchester und Solistenensembles. Für seine detailgenaue Arbeit schöpft der Dirigent aus seiner langjährigen Erfahrung als Geiger und seiner fundierten Repertoirekenntnis vom Barock bis zur Musik von heute.

 

Genau diese programmatische Bandbreite soll in seiner neuen Funktion als Associated Conductor des Münchener Kammerorchesters, die mit der Saison 2022/23 beginnt, zum Ausdruck kommen. An der Oper Bern leitet er zur Saisoneröffnung eine Uraufführung von Georg Friedrich Haas und mit dem Klangforum Wien, dessen erster Gastdirigent er bis Sommer 2022 war, ist er bei den Tiroler Festspielen Erl (Regie Jan Lauwers) zu Gast. Des Weiteren kehrt er auf das Podium des SWR Sinfonieorchesters und des Radio Filharmonisch Orkest zurück.

 

In seiner niederländischen Heimat arbeitete Bas Wiegers u.a. mit Netherlands Philharmonic, Rotterdam Philharmonic und dem Royal Concertgebouw Orchestra. Zudem gastierte er beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, WDR Sinfonieorchester, Estonian National Symphony Orchestra, und dem Konzerthausorchester Berlin, sowie auf Festivals wie Wiener Festwochen, Prague Spring Festival, Huddersfield Contemporary Music Festival, Aldeburgh Music Festival und Ruhrtriennale. Operndirigate führten ihn wiederholt an die Oper Köln, Nederlandse Opera, die Opéra national de Lorraine, und das Theater Klagenfurt.

 

Bas Wiegers ist ein geschätzter Partner für Komponisten wie Georges Aperghis, Georg Friedrich Haas, Helmut Lachenmann, Salvatore Sciarrino und Rebecca Saunders.

 

Im Anschluss an seine musikalische Ausbildung in Amsterdam und Freiburg widmete sich Bas Wiegers zunächst seiner erfolgreichen Karriere als Geiger mit Schwerpunkt in der historischen Aufführungspraxis. 2009 wurde er mit dem Dirigentenstipendium der Kersjes Foundation ausgezeichnet. Es folgten Assistenzen bei Mariss Jansons und Susanna Mälkki beim Royal Concertgebouw Orchestra, die ihn darin bestärkten, sich gänzlich auf das Dirigieren zu konzentrieren.

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Bas Wiegers

Foto: Florian Ganslmeier

Bas Wiegers

Foto: Florian Ganslmeier

Bas Wiegers

Foto: Florian Ganslmeier

Bas Wiegers

Foto: Marco Borggreve

Bas Wiegers

Foto: Marco Borggreve

PRESSEMITTEILUNG ZUR VERLEIHUNG DES BELMONT PREISES AN SARAH ARISTIDOU IM RAHMEN DES 2. KONZERTS IM PRINZREGENTENTHEATER

Verleihung des Belmont-Preises 2022 für zeitgenössische Musik
Donnerstag, 10. Nov. 2022, 18.30 Uhr, Gartensaal des Prinzregententheaters, München
Im Anschluss: 2. Abonnementkonzert des Münchener Kammerorchesters mit Sarah Aristidou (Sopran) und Bas Wiegers (Dirigent)

Erstmals Gesang: Die Forberg-Schneider-Stiftung verleiht den mit 20.000 € dotierten Belmont-Preis für zeitgenössische Musik 2022 an die französisch-zypriotische Sopranistin Sarah Aristidou. Jeder Ton ihres Gesangs sei durchdacht, sei Manifestation blitzender Intelligenz, Expressivität und Sinnlichkeit, so das Kuratorium. Die Preisverleihung findet am 10. November 2022 um 18.30 Uhr im Gartensaal des Prinzregententheaters in München statt.


Vor wenigen Tagen erst, am 26. Juni, begeisterte sie als Nausikaa in der Premiere von Luigi Dallapicollas „Ulisse“ an der Oper Frankfurt. Sarah Aristidous großes Potential wird früh erkannt. Schon als Mitglied des Internationalen Studios der Staatsoper unter den Linden (2017–2019) beeindruckt sie im klassischen Fach nicht nur als Zerbinetta in „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss. Bereits 2015 – da studiert sie noch – tritt sie als Interpretin mehrerer Uraufführungen von Werken von Komponisten wie Wolfgang Rihm und Manfred Trojahn in Erscheinung, Aribert Reimann komponiert für sie seine „Cinq fragments lyriques“. 2018 brilliert sie in der Uraufführung von Thomas Larchers „Das Jagdgewehr“ bei den Bregenzer Festspielen, ein Live-Mitschnitt auf DVD erscheint 2020. Vom Fachmagazin Opernwelt wird sie gleich zweimal als „Beste Newcomerin“ ausgezeichnet.


Sie gehe gerne an die Grenzen, versichert sie Jörg Widmann zur Uraufführung seines Werkes „Labyrinth IV“ (2019) und beweist ihm wie dem begeisterten Publikum ihre besondere stimmliche Bandbreite und ihr beeindruckendes Können. Widmann bescheinigt seiner Interpretin: „Ich glaube, dieses Stück wäre ohne sie gar nicht möglich, ohne ihre spektakuläre Fähigkeit, in einem stratosphären- hohen Register zu singen“.


Ihre künstlerische Freiheit unterstreicht Sarah Aristidou mit ihrem 2021 veröffentlichten ersten Album „Æther“, das anspielt auf das „fünfte Element“, das Grenzen zwischen Epochen überwinden will. Für die Aufnahme mit Werken von Händel bis Varèse, von Debussy bis Adès kann sie Stars wie Daniel Barenboim und Emmanuel Pahud gewinnen. Abseits der Klassikbühne nimmt sie Ende 2021 zypriotische Volkslieder mit dem deutsch-türkischen Komponisten und Klangkünstler Kaan Bulak auf, gemeinsam mit Ricardo Villalobos und Ale Hop produzieren sie einen Remix.
Ihre musikalische Ausbildung beginnt Sarah Aristidou (1991 in Paris geboren) als Kind im Rundfunkchor Maîtrise de Radio France in Paris. Sie erwirbt einen Abschluss in Musikwissenschaft an der Sorbonne und in Musiktheorie am Conservatoire de Paris, ehe sie Operngesang an der UdK Berlin studiert und 2016 ihr Masterstudium an der Hochschule für Musik und Theater München sowie an der Theaterakademie August Everding bei Christiane Iven (Gesang) abschließt.


Sie gehe gern an die Grenzen, probiere gern Dinge aus, aber man müsse vorsichtig sein mit der Stimme, sagt Sarah Aristidou: „… doch solange man es mit der richtigen Intention und der richtigen Technik tut, ist alles kein Problem.“
Die 1997 gegründete Forberg-Schneider-Stiftung fördert herausragende Leistungen auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik. Sie tut dies u. a. durch die Vergabe des Belmont-Preises, der möglichst alle zwei Jahre verliehen wird. Der Preis zählt zu den höchst- dotierten Auszeichnungen für künstlerisches Schaffen in Europa. Kuratorium: Gabriele Forberg-Schneider (Vors.), Anselm Cybinski, Florian Ganslmeier.


Bisherige Belmont-Preisträger für zeitgenössische Musik:
2020: Florian Weber, Pianist, Komponist (Osnabrück, New York) • 2018: Eamonn Quinn, Kurator/Begründer LCMS (Dundalk) • 2015: Milica Djordjevic ́, Komponistin (Belgrad, Köln) • 2013: Sabrina Hölzer, Regisseurin (Berlin) • 2012: Alex Ross, Autor/ Musikkritiker (New York) • 2009: Marino Formenti, Pianist/Dirigent (Wien) • 2007: Bruno Mantovani, Komponist (Paris) • 2005: Quatuor Ebène, Streichquartett (Paris) • 2004: Carolin Widmann, Geigerin (Leipzig) • 2001: Florent Boffard, Pianist (Paris) • 1999: Jörg Widmann, Komponist/Klarinettist (München, Berlin)

 

Weitere Informationen: www.sarah-aristidou.comwww.forberg-schneider.de

Pressekontakt: Susanne Römer • kulturkontor.roemer

Tel. +49-4103-923 68 71
Mob. +49-162-984 66 59

Mail: belmont-preis@kulturkontor-roemer.de

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